03.01.2013

Buenas Vibras




Fotos vom Trip

Potosí







                              
                                                                         Cochabamba








                                                                   Villa Tunari








Alcalá, 24.12.2012

Ja, ich lebe noch ;-)

Wo fange ich an?

Vielleicht zunächst mit einer kleinen Entschuldigung an diejenigen, die meinen Blogeinträgen folgen. Meine Mutter hat mir nämlich ausgerichtet, dass es tatsächlich Leute geben soll die das Zeug hier lesen. Sorry, dass es so lang gedauert hat für diesen neuen Bericht.

Die Zeit ist mir davon geflogen, so wie all die Eindrücke während unserer Reisezeit an uns vorbeigeflogen sind. Und diese Eindrücke waren so vielfältig und berauschend auf ihre Art und Weise, dass man sie gar nicht so gut in Worte fassen kann wie ich es sonst versuchen würde.

Nach einem sehr schönen Zwischenseminar mit der ganzen Bolivien-Truppe in Sucre habe ich mich mit vier Mädchen zusammengefunden um 2 Wochen durch’s Land zu reisen.

Unsere Route führte zu der über 4000m hohen Minenstadt Potosí,  die wegen ihrem Silberberg vor langer Zeit einmal mit einer der reichsten Städte der Welt war. Dort haben wir mit ehemaligen Mineuren die Mine besichtigt und die Arbeit miterlebt, die sogar schon Jugendlich ab 15 Jahren dort leisten. Die zweitgefährlichste Arbeit der Welt, die damals von den Spaniern erzwungen wurde. Wer sich dessen bewusst wird während dieser Minentour bekommt ein noch beklommeneres Gefühl also sowieso schon, umgeben von jahrhundertealten Steingängen zig Meter unter dem Tageslicht.

Als Ausgleich sind wir an einem sonnigen Tag in einem Vulkankrater schwimmen gewesen, dessen Wasser heilende Wirkung haben soll. Mitten in den Bergen, 35° C heißes Wasser und „Wunderschlamm“ mit dem wir unsere Haut eingeschmiert haben.

Weiter fuhren wir in die sehr moderne, westliche Stadt Chochabamba um dort Museen und die größte 
Christusfigur der Welt zu besichtigen (ja, ein paar Meter größer als in Río!). Von dort aus führte unser Weg uns nach Villa Tunari , einem kleinen Ort, mitten im Dschungel, jetzt schon nur noch auf 300m Höhe. Mit wilden Tierparks und kühlen Duschen unter Wasserfällen, hat sich dieser Abstecher auf jeden Fall gelohnt!

Diese Diversität von Minenstadt, Großstadt und fast schon karibisch angehauchtem, entspanntem 
Dschungelort zeigt in vollem Ausmaß, was Bolivien alles zu bieten hat.

Der vorletzte Stopp führte natürlich zum höchsten Regierungssitz der Welt, La Paz. Ay, La Paz, was für eine Stadt! Im Hintergrund die mit Schnee bedeckten 6000er, ist La Paz der Kessel, um den rundherum die noch größere Stadt El Alto liegt. Und da ich schon mal dort war, musste ich mir natürlich noch den Titicacasee ansehen, bevor es mich an Weihnachten in unser Dorf zurück verschlagen würde.

In dem süßen, kleinen Hafenort Copacabana waren unglaublich viele Hippies, die alle auf dem Weg zur Sonneninsel im See waren, weil dort ein Kulturfest stattgefunden hat mit Lamaopferungen und traditionellen Tänzen. Meine Zeit hat leider nicht mehr für dieses Event gereicht, und so bin ich auf ein paar Umwegen schließlich am 23. wieder in Alcalá angekommen.

Hier war dann „Weihnachtsstimmung“ angesagt. Direkt nachdem ich aus dem Bus gestiegen bin, wurde ich mitgezogen zu einem riesigen Grill- und Chichafest mit dem ganzen Dorf. Und ich habe gemerkt: Es ist schön wieder „Zuhause“ zu sein. Eine Familie hat das Fest veranstaltet und ich habe alle Leute dort getroffen, die ich aus Alcalá kenne. Unsere Hostelfamilie, Lehrer, jugendliche Freunde und natürlich wie nach jedem Dorffest: eine Menge neuer Freunde!

Heute, am 24. Haben wir ganz deutsch Kekse gebacken und haben den Tag mit einer Menge Leute am Fluss verbracht. Heute Nacht gibt es ein traditionelles Weihnachtsessen mit der ganzen Familie, die angereist ist. Um Mitternacht gehen alle in die Messe, und danach wurde bereits angekündigt wird bis zum  Morgengrauen alles andere als geschlafen :-) Die Jugendlichen bleiben die ganze Nacht auf einer Party um dann im Morgengrauen mit Charango- und Floetenspiel durch die Strassen den traditionellen „Chuntunki“ zu tanzen und das Dorf zu wecken.

Morgen früh werden die Kinder anfangen vor einer Art Altar das Jesuskind anzubeten und bekommen als Belohnung süße Milch und Gebäck. Gegen Mittag sind dann die größeren Kinder dran, bis hin zum Nachmittag wo die Erwachsenen in umliegenden Aussenweilern allerding Chicha als „Belohnung“ bekommen werden und den ganzen Tag weiter tanzen.

Es wird also bunt, laut und ganz anders als unsere typische Weihnacht. Aber sicher genauso schön.

Zum Neujahr werden wir schon in Lima, Peru, sein um dort am Strand surfen zu lernen. Wo uns der Weg danach hin verschlägt, wissen wir noch nicht. Nur, dass wir Ende Januar mit neuen Projekten hoffentlich sehr enthusiastisch ins neue Schuljahr starten werden. Da werde ich mich wieder melden.
Allen Daheimgebliebenen ein wunderbares neues Jahr 2013, in dem die Welt Gott sei Dank doch nicht untergegangen ist, wie von den Mayas vorrausgesagt. In diesem Sinne,

que seamos imparables!

Bilder vom Inneren der Minen gibt es leider nicht, weil ein Affe im Urwald meine Kamera gestohlen hat :-)


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen