19.04.2013

Herbstlaub




Und plötzlich ist es Herbst.
Also Herbst, wie wir ihn hier sehen. In unserem Dorf merke ich das so, dass es morgens und abends ziemlich kalt wird (klar, wir übertreiben dabei auch öfter maßlos, soo kalt ist es auch wieder nicht, wir sind nur nicht mehr gewohnt Pullis überzuziehen wenn wir aus dem Hostel gehen), die Sonne schon viel früher hinter den Bergen verschwindet weil sie ihren Lauf geändert hat (es wird aber trotzdem immer erst um 7 dunkel, wie schon das ganze Jahr über) und es manchmal Tage gibt, die einfach den ganzen Tag grau bleiben (das ist aber auch auszuhalten weil spätestens nach 2 Grau-Tagen knallt die Sonne wieder gewohnt gleißend hell vom Himmel). Die noch grüne Landschaft wird langsam immer ausgetrockneter, im Fluss haben sich lange Algen gebildet, weil kein neues Wasser kommt.


Der Alltag nimmt ganz gewohnt seinen Lauf und ist sogar noch abwechslungsreicher geworden, denn dadurch, dass ich montags ja „Schülerin“ im Colegio bin, kenne ich jetzt alle Jugendlichen aus dem Abiturjahrgang, quatsche mit meinen Freunden wenn wir uns im Dorf auf der Straße sehen und trainiere abends mit den Mädchen Futsal (Fußball auf kleinerem Feld). Außerdem habe ich jetzt zweimal die Woche „Lechero-Unterricht“, dort lernen wir wie man Kühe hält, wie man melkt, Käse herstellt und so weiter (Jip, so ein Landei bin ich schon!).


Am Montag gab es eine „Miss- und Misterwahl“, allerdings von 3-6 Jährigen Kindern aus der Grundschule im Dorf. Jede Klasse vom Colegio hat eigene Kandidaten ins Rennen geschickt, und obwohl es eigentlich viel zu amerikanisch aufgezogen war für meinen Geschmack (die Kiddies wurden richtig geschminkt und in sexy Outfits gesteckt), war es trotzdem irre witzig mit meinen Klassenkameraden unsere Kandidaten anzufeuern. Lose wurden auch verkauft um die Klassenkasse aufzustocken, ich habe einen Riesenkarton mit kleinen Spielzeugen und Süßigkeiten gewonnen, habe ihn aber einem struppigen Kind geschenkt, dass die ganze Zeit neben mir saß. Und das war sogar so süß, dass es die Süßigkeiten mit den anderen Kindern, die drum rum saßen, geteilt hat.


Die Jury und im Hintergrund ich mit meinen Klassenkameraden beim vorbereiten zum anfeuern!





Die Gewinner vom letzten Jahr und die Miss und Mister Chiquito 2013:



Gestern Abend hat mich ein Freund angerufen: „Wir machen Umintas, komm auch her, du sollst das lernen“. Umintas werden aus einem Teig aus gemahlenem Mais, ein bisschen Milch, Salz, Zucker, Anis, Zimt und Käse gemacht, der anschließend in die Maisblätter eingewickelt, zu kleinen Päckchen gefaltet wird. Über eine Stunde mussten sie im Wasser kochen und als sie um 10 Uhr immer noch nicht fertig waren, haben wir angefangen alle möglichen witzigen Dorfgeschichten auszupacken, um uns wach zu halten. Dann konnten wir endlich mit unseren verdienten Umintas nach Hause, que rico :-).


In der Schuessel sind schon fertig gefalteltete Umintas




Und wie man diesem Text entnehmen kann, habe ich mich so sehr an das Leben auf dem Land gewöhnt, dass die ein, zwei Wochenenden im Monat, die ich nach Sucre fahre um einzukaufen, meine Freunde dort zu sehen und „städtisch“ feiern zu gehen, vollkommen reichen. Und ihr könnt mir glauben, Sucre ist wirklich nicht die Großstadt, wie wir sie aus Deutschland kennen! Aber mein Dorfleben ist schön ruhig, es wird fast nie langweilig weil mich die Freunde immer raus rufen um Sport zu machen, an den Fluss zu gehen oder aufs Land zu spazieren. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass sich mein Leben in weniger als 4 Monaten schon wieder um 180° Grad drehen soll.. Ich versuche solange mal nicht dran zu denken und schicke euch saludos, besos und abrazos.

que seamos imparables!

(Und sorry, dass die Fotos so eine schlechte Qualitaet haben, habe sie mit einem Handy aufgenommen)

06.04.2013

Bienvenidos

Familienbesuch aus Deutschland

Santa Cruz







Pause auf der Flotaüberfahrt nach La Paz


Dschungelflug nach Rurrenabaque



Das ist der Flughafen!!!










Unser hauseigener Alligator Pedro




Der Schlafraum im Dschungel









Zwischenstation in La Paz








Sucre




Auf dem Weg in mein Dorf, Alcalá










Osterfeierlichkeiten :-)




Besuch in meiner Aussenschule Mulacancha










Auf zum Salar de Uyuni
















Potosí



Kokablätter, Dynamit und was ein Minenarbeiter sonst noch so braucht







Feierabenddrinks in der Mine mit den Arbeitern


Der TIO, der Gott der Minenarbeiter




2 wunderbare Wochen mit jeder Menge Überraschungen im Herzen Südamerikas. Danke für den Besuch!


que seamos imparables!