02.05.2013

Life as usual


Letzten Samstag bin ich mit meiner Kollegin Johanna und unserem Freund Leodan morgens schon aufs Land gegangen. Unsere Freundin Frau Rosenda hat uns zu sich nach Hause eingeladen um mit uns zu melken und zu backen.
Einmal angekommen haben wir zuallererst Maiskörner von den Kolben geschabt, weil wir daraus später den Teig zum backen machen wollten. Dann sind wir zum Gehege von den Kühen gelaufen, die grade Kälber hatten; also konnten wir sie melken um Lechecita zu trinken (die frisch gemolkene Milch mit einem Schuss 96%igem purem Alkohol und ein bisschen Zucker). Zurück im Haus haben wir zu Mittag gegessen (Kartoffeln, scharfe Soße Llajua und Fleisch von einem Schwein, das sich einen Tag vorher aus Versehen mit einem Seil stranguliert hat) und dann den ganzen Nachmittag zusammen gebacken: Wir mussten den Mais mahlen, Möhren raspeln, den Teig in Maisblätter einwickeln und sogar Brot haben wir noch gebacken. Abends haben wir noch einen Zimttee gemacht und sind dann im Dunkeln vollbepackt mit selbstgemachtem Gebäck nach Hause ins Dorf gelaufen.











Hier wird der Mais gemahlen













Die Kueche




Brotteig


Das muss so sein:




Unser Kuchen aus Mais, Moehren, Milch, Eiern, Zimt und Zucker 









Die Frauen des Hauses :-)




Am Montag musste ich überraschenderweise nach Sucre. Eigentlich hatte ich vor Dienstagabend zu fahren um mir die Umzüge mit Tänzen und Musik vom 1. Mai ansehen zu können, doch dann wurde mir gesagt, dass es Straßensperren geben wird und man nicht weiß wie lange diese anhalten. Also bin ich mit meiner Kollegin Johanna aus Alcalá schon am Montag aufgebrochen. Und dann, eine halbe Stunde vor Sucre, war es soweit! Der Bus hält an: „Alles aussteigen, es wird schon ab hier gesperrt“. Wir also im Dunkeln durch die ganzen Lastwagen geschlängelt, die die Straßensperre bildeten. Und weil die Sperre schon über eine Woche anhält, haben es sich die Lastwagenfahrerfamilien dort richtig eingerichtet: Hier und da sah man Gruppen um ein großes Feuer herumstehen, es gab kleine Hamburgerstände und am Straßenrand wurden Avocados verkauft. Wir liefen bis zum Ende der Sperre, wo uns dann gesagt wurde, dass es weiter oben noch eine gibt. Das wurde dann doch ein bisschen zu viel, also habe ich einen Freund angerufen der uns an der zweiten Sperre abholen sollte. Nochmal Berge hoch und runter und bloß nicht den Männen mit den Taxis vertrauen, die die Situation ausnutzen wollten und das Geschäft ihres Lebens wittern. Mein Fazit, es wird einfach nie langweilig, irgendwas passiert immer in diesem Land!


que seamos imparables!